Die Baureihe 103, auch bekannt als die „elektrische Königin“, ist eine Elektrolokomotive der Deutschen Bundesbahn (DB), die zwischen 1970 und 1985 gebaut wurde. Die BR 103 war während ihrer Einsatzzeit die schnellste Serien-Elektrolokomotive der Welt und wurde hauptsächlich im Fernverkehr eingesetzt.
Die BR 103 wurde von der DB als Nachfolgerin der Baureihe E10 entwickelt, um den steigenden Anforderungen im Fernverkehr gerecht zu werden. Die Lokomotive war in der Lage, eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h zu erreichen und konnte in nur 1 Minute und 45 Sekunden von 0 auf 200 km/h beschleunigen. Diese beeindruckenden Leistungen machten die BR 103 zu einem Symbol der modernen und leistungsstarken Eisenbahn in Deutschland.
Die BR 103 wurde hauptsächlich im Fernverkehr eingesetzt, insbesondere auf den Hauptstrecken zwischen den Großstädten. Die Lokomotive zog Züge wie den „Rheingold“ und den „Alpen-Express“, die bei Reisenden sehr beliebt waren. Die BR 103 bewährte sich auch im internationalen Verkehr, wo sie in Verbindung mit den Schnellzügen „TEE“ (Trans-Europ-Express) und „IC“ (InterCity) eingesetzt wurde.
Die BR 103 wurde im Laufe ihrer Einsatzzeit ständig verbessert und modernisiert. So erhielt sie beispielsweise neue Bremsen und einen verbesserten Lokführerstand, der den Komfort und die Sicherheit des Fahrers erhöhte. Darüber hinaus wurde die BR 103 im Laufe der Jahre mit verschiedenen Sicherheitsfunktionen wie dem Indusi-Zugbeeinflussungssystem ausgestattet, um die Sicherheit im Betrieb zu erhöhen.
In den 1980er Jahren gab es jedoch einige Unfälle mit der BR 103, die zu Sicherheitsbedenken führten. Die Deutsche Bundesbahn führte daraufhin umfangreiche Tests durch, um die Sicherheit der Lokomotive zu verbessern. Diese Tests führten zur Entwicklung neuer Sicherheitsfunktionen wie dem PZB-Zugbeeinflussungssystem, das die Geschwindigkeit der Lokomotive in bestimmten Bereichen automatisch drosselte, um Unfälle zu vermeiden.
In den 1990er Jahren wurden viele der BR 103 Loks ausgemustert, da sie durch modernere Elektrolokomotiven wie die Baureihe 101 ersetzt wurden. Einige der Lokomotiven wurden jedoch als Reserve oder für den Einsatz auf speziellen Strecken weiterhin genutzt.
Trotz ihrer Ausmusterung bleibt die BR 103 bei Eisenbahnfans und Nostalgikern sehr beliebt und wird auf nostalgischen Fahrten immer noch eingesetzt. Die Lokomotive gilt als eine Ikone der deutschen Eisenbahngeschichte und wird als Zeugnis einer vergangenen Ära der Eisenbahntechnik angesehen.
Das „Osterei“ (DB Baureihe 103)
Im schnellen und hochwertigen Personen- bzw. Reisezugverkehr war die schwere sechsachsige Elektrolokomotive BR 103 lange Zeit das „Paradepferd“ der Deutschen Bahn und war neben den Dieselloks der Baureihe (BR) V 200 eine der bekanntesten deutschen Lokomotivbaureihen.
Bei ihrem Dienstbeginn war die BR 103 mit einer Dauerleistung von 10.116 PS (7.440 kW) die stärkste einteilige Lokomotive der Welt. Bis heute sind diese Exemplare noch die leistungsstärksten Loks die eine Bahn in Deutschland jemals im Liniendienst im Einsatz hatte.
Die typische Ursprungslackierung in der TEE-Farbgebung beige/rot wies schon darauf hin, dass die BR 103 vor TEE-Zügen eingesetzt wurde. Charakteristisch für die BR 103 waren ihre aerodynamisch runden Stirnseiten, die der Lok auch den Spitznamen „Osterei“ eingebracht haben.
Im Jahr 1965 wurden die ersten vier Vorserienlokomotiven der damals noch als E 03 bezeichneten Maschinen an die Deutsche Bundesbahn (DB) ausgeliefert. Zwischen den Jahren 1970 und 1974 folgten, nach ausreichenden Versuchen, 145 Serienmaschinen. Für die technische Seite waren die Hersteller Henschel, Krupp und Kraus-Maffei für die elektrische Seite die Firmen Siemens, AEG und BBC beauftragt. Die erste Maschine trat 1970 ihren Dienst an. Da die Serienmaschinen auch als 103.1 bezeichnet wurden erhielten sie Ordnungsziffern von 103 101 bis 103 245.
Im Personenverkehr wurde die BR 103 ab 1997 durch die Baureihe 101 ersetzt. Die Fahrzeuge der BR 103 waren nach fast dreißig jährigem Einsatz über lange Strecken vor schweren Intercity-Zügen bei Höchstgeschwindigkeiten von 200 km/h verschlissen und wurden nach und nach ausgemustert.
Im Jahr 2003 wurde von der Deutschen Bahn die Abstellung aller Fahrzeuge verordnet. Bis heute werden aber Loks für Sonderzüge, Überführungen oder Planzüge eingesetzt. Beispielsweise die 103 245-7 der DB Fernverkehr München für Planzüge, für Sonderzüge die 103 113 vom DB Museum Koblenz und im Einsatz von Rail Adventure ist die 103 222. 15 Lokomotiven der BR 103, davon drei aus der Vorserie, sind im Museum zu finden.