Modellbahn ist heute größtenteils leider aus den Kinderzimmern verschwunden. Längst haben PCs, Konsolen und Smartphones die Modellbahn verdrängt. Dabei ist das Hobby so unendlich vielseitig und schult die Motorik der Kinder, schult den Umgang mit Holz, Metall, … und den sicheren Umgang mit Elektronik. All das geht durch den Wegfall des Hobbys Modellbahn leider verloren.
Dabei ist schön zu sehen, dass es inzwischen in diversen Grundschulen Modellbahn-AGs gibt, in denen die jungen Lokführer lernen, mit all den Werkstoffen umzugehen.
Durch die steigenden Mieten ist aber zuhause nur selten Platz für eine eigene Anlage, so dass kaum noch Lokomotiven oder Häuschen in der jungen Zielgruppe gekauft werden. Das spüren auch die Modellbahn Hersteller, u.a. Märklin, Faller, Brawa, Rocco, Piko, Busch, … Dadurch werden die Artikel durch geringere Stückzahlen in der Produktion immer teurer. Die Hersteller müssen dabei aufpassen, nicht die letzten Jugendlichen damit zu verprellen. Gerade darum muss man für das schönste Hobby der Welt werben!
Unsere Modellbahn
Unsere Modellbahn-Anlage erstreckt sich über 4 Räume, ist also in 4 Abschnitte gegliedert. Dabei soll eine Reise vom flachen Norden bis zum bergigen Süden dargestellt werden, mit ein paar künstlerischen Freiheiten.
Die Anlage ist in der Spurweite H0 (Maßstab 1:87) gebaut. Wir verwenden für die Hauptstrecke das K-Gleis von Märklin. Straßenbahnen und Zahnradbahn fahren dabei auf Gleisen von Fleischmann oder Piko. Auch die Gleise der S-Bahn, die bei uns im Untergrund fährt, sind K-Gleise von Märklin. Diese haben sich durch ihre Robustheit und Zuverlässigkeit bewährt. Allerdings fangen sie, wenn sie stark abgenutzt sind, manchmal zu „quietschen“ an – oft vor allem im Miniatur Wunderland in Hamburg zu hören.
Wir speißen auf unserer gesamten Hauptstrecke alle 2 Meter wieder Strom ins Gleis ein. Das sorgt für eine gute Stromverteilung am Gleis und im Falle eines Kurzschlusses geht der Impuls direkt zu einem der Booster (Stromverstärker) und dieser kann dann schnell abschalten.
Digital-Steuerung
Unsere Züge, Weichen, Signale, Lichter, … werden voll digital gesteuert. Mehrere Digitalzentralen übernehmen die Befehle der PC-Steuerung TrainController. Über TrainController findet man auf unserer Tutorials-Seite viele Tipps & Tricks.
Diverse Digitalzentralen teilen sich die Aufgaben, im Wesentlichen sind das Fahren, Schalten und Rückmelden. Das Fahren der Züge übernimmt eine ESU ECoS, das Schalten mehrere z21, das Rückmelden übernehmen µCon-S88-Master.
Beim Fahren wird dabei das Digitalsignal direkt über Booster ans Gleis gegeben.
Das Schalten ist je Modellbahn-Anlagenteil mit je einer z21 ausgestattet. Die z21 übernehmen dabei nicht nur das Schalten der Weichen und Signale, sie übernehmen auch das Schalten der Beleuchtung, sowohl das Licht der Gebäude, als auch das Raumlicht. Die Logik steckt dabei aber nicht in der Zentrale, die einfach nur Computer-Befehle weitergeben, sondern in den Mikrocontrollern, die nach Erhalt eines Befehls ein eigenes Programm ablaufen lassen.
Alle Digitalzentralen sind über Ethernet-Schnittstellen miteinander verbunden, was keine Probleme mit USB-Treiber etc. verursacht.
Car-System – Autos fahren von Geisterhand
Neben zahlreichen Zügen ist auch das bekannte Faller Car-System auf der Anlage zu finden. Das Car-System ist auf unserer Modellbahn-Anlage „gesupert“ (genauer: wir fahren die Fahrzeuge mit dem System Open-Car). Jedes Auto verfügt über einen Chip der auf Befehle reagiert, die vom Zentralcomputer gesendet werden.
Die Autos verfügen dabei über zahlreiche Sonderfunktionen, wie z.B. Blinker, Bremslicht, Fahrlicht, Blaulicht, Effektlicht, … Manche Autos verfügen sogar über Sound.
Die Übertragung zu den Autos übernehmen dabei separata Digitalzentralen, die über Funk die Autos steuern: Geschwindigkeit und Funktionen. Zudem haben die Autos vorne und hinten „Infrarot Strahler“, damit es keine Auffahrunfälle gibt und die Autos realistisch hintereinander, auch mal in Kolonne, fahren können.
Modellbahn Kirmes
Die Kirmes ist eines der Highlights der Modellbahn. Unzählige LEDs leuchten, wenn die Dämmerung einbricht und tauchen den Festplatz in ein zauberhaftes Licht.
Viele Kirmesgeschäfte funktionieren wie in echt: Die Gondeln fahren durch die Geisterbahn, die rießige Schiffsschaukel schwingt bunt beleuchtet hin und her, das große Riesenrad dreht gemütlich seine Runden, während es an der anderen Ecke die kleinen Preiserleins in der Wilden Maus ganz schön durchschüttelt.
Die Modelle sind dabei alle gesupert – sie verfügen über unzählige LEDs, aufwendige Ablaufschaltungen und Beleuchtungsprogrammen. Teilweise wurden die Antriebe komplett getauscht und umgebaut, teilweise konnten sie auch belassen werden.
Wir zeigen dabei ganz alte Faller-Modelle und aktuelle Modelle, die noch käuflich zu erwerben sind.
Auf Modelle anderer Hersteller wird derzeit (noch) verzichtet. Faller bietet für die Modellbahn-Kirmes-Szene für jeden Geschmack ein Fahrgeschäft an.
Besuch im Zoo
Ein kleiner Teil im 3. Abschnitt der Modelleisenbahn ist dem Thema Zoo gewidmet.
Neben Tigern, Dromedas, Rehe leben Eulen, Wildschweine, Elefanten, Nilpferde, Affen, Pinguine und Eisbären in dem Zoo. Hier und da laufen auch Pfaue frei durch den Zoo. Außerdem ist eine Maus im Zoo beheimatet.
In jedem Raum findet ein Tag-/Nachtwechsel statt, bei dem das Licht von weiß über rot nach blau wechselt und umgekehrt. Bricht die Dämmerung an, schaltet der Lichtcomputer auch die Beleuchtungen in den Häusern, die Straßenlampen etc. an.
Landschaftlich ist auf der Anlage jede Jahreszeit vertreten – das Weihnachtsdorf „St. Nikolaus“ liegt in einer zarten Schneepracht während in anderen Abschnitten auf der Modellbahn-Anlage im Freibad gebadet wird.
Züge fahren von jeder Epoche – so kann es passieren, dass in einem Bahnhof ein ICE auf eine alte Dampflok trifft. So ist der Zugverkehr abwechslungsreich.