Neuer Zug auf der Modellbahn: Märklin TGV Duplex
Seit heute fährt ein TGV Duplex (Märklin Artikelnummer 37797, Hochgeschwindigkeitszug TGV Duplex V 150) über unsere Modellbahn-Anlage.
Das Vorbild war dabei der Hochgeschwindigkeitszug TGV Duplex V 150 (train à grande vitesse) der Französischen Staatsbahnen (SNCF), in der Ausführung und Zusammenstellung als 5-teiliger Triebzug zur Weltrekordfahrt am 3. April 2007. 1 Triebkopf (TK2), 1 Übergangswagen (R8), 1 Mittelwagen (R4), 1 Übergangswagen (R1), 1 Triebkopf (TK1). Mit Doppelschlingerdämpfer an den Drehgestellen, Triebkopf TK2 ohne Pantograph auf dem Dach, geändertem Führerstandsfenster und einteiliger Abdeckhaube. Triebkopf TK1 nur mit einem Pantograph ausgestattet. Triebzugnummer 4402. Betriebszustand 2007.
Die Highlights des Zuges:
- Triebzug mit vorbildgerechten Formänderungen für die Weltrekord-Fahrt am 3. April 2007.
- Serienmäßig eingebaute LED-Innenbeleuchtung.
- Spielewelt mfx+ Digital-Decoder mit umfangreichen Betriebs- und Geräuschfunktionen (über 25).
- Beide Triebköpfe motorisiert.
- TGV Duplex V 150 weltweit auf 3.000 Triebzüge limitiert.
- Durchnummeriertes Echtheitszertifikat liegt bei.
Erschienen im Neuheiten-Prospekt 2018
Für den Hochgeschwindigkeitsverkehr zwischen Paris, Ostfrankreich (Straßburg) und Süddeutschland beschaffte die SNCF den „Train à Grande Vitesse Paris – Ostfrankreich – Südwestdeutschland“ (TGV POS). Basis des TGV POS war zunächst einmal der Neubau der Hochgeschwindigkeitsstrecke Strasbourg – Paris sowie die entsprechende Ausrüstung der Fahrzeuge für Strom- und Signalsysteme in Deutschland und der Schweiz. Der TGV POS war keine wirklich vollständig neu entwickelte Fahrzeuggeneration. Vielmehr handelte es sich um einen Mix aus neuen Triebköpfen und Mittelwagen des TGV Réseau. Die neuen Triebköpfe entsprachen mechanisch weitgehend jenen der TGV Thalys PBKA (Paris – Brüssel – Köln / Amsterdam). Die elektrische Ausrüstung für drei Stromsysteme (1,5 kV=, 25 kV/50 Hz und 15 kV/16⅔ Hz) wurde erstmals in Asynchrontechnik mit IGBT-gesteuerten Drehstrom-Asynchronmotoren ausgeführt. Die Mittelwagen stammten vom TGV Réseau. Allerdings wurden sie in der Werkstätte Bischheim umfangreich modernisiert, technisch auf den neuesten Stand gebracht und unterscheiden sich daher auffällig von den anderen TGV-Generationen. Beschafft wurden 19 Einheiten, wobei der TGV 4402 eine Besonderheit bildete. Seine Triebköpfe wurden für einen Weltrekordversuch herangezogen, denn nach den TGV-Rekorden vom 26. Februar 1981 (380 km/h) und vom 18. Mai 1990 (515,3 km/h) wollten es die Franzosen noch einmal wissen: Am 26. März 2007 stellten SNCF und Alstom den zukünftigen Rekordzug mit der Bezeichnung „V 150“ (= 150 m/s = 540 km/h) der Öffentlichkeit vor. Er setzte sich aus den beiden TGV POS-Triebköpfen und drei modifizierten Doppelstock-Mittelwagen neuester Bauart zusammen. Entsprechende Anpassungen waren diesmal zusätzliche Antriebsdrehgestelle unter den Mittelwagen zur Erhöhung der Leistung auf 19.600 kW sowie wieder geänderte Getriebeübersetzungen und Raddurchmesser. Die Versuchsstrecke auf der LGV Est erhielt einen verfestigten Oberbau in den Kurven sowie eine Erhöhung der Fahrdrahtspannung von 25 kV auf 31 kV. Schließlich stellte der „V 150“ am Mittag des 3. April 2007 auf der LGV Est einen neuen, unglaublichen Geschwindigkeitsweltrekord für Schienenfahrzeuge auf. In 13 Minuten beschleunigte die Einheit auf die absolute Spitzenmarke von 574,8 km/h. Die Rekordfahrt wurde von mehreren Fernsehsendern live übertragen. Ein Flugzeug begleitete das silber-schwarze Geschoss und hunderte Menschen jubelten dem Zug zu, als er knapp 200 Kilometer östlich von Paris mit seiner Höchstgeschwindigkeit mehrere Brücken passierte. Insgesamt ließen sich Alstom und SNCF die Rekordfahrt 30 Millionen Euro kosten. Ihre auffällige Weltrekord-Beklebung durften die beiden Triebköpfe zunächst behalten und wiesen so weiterhin im Planbetrieb augenfällig auf die erzielte Rekordgeschwindigkeit hin.